AG Jungzüchter

 

Arbeitsgemeinschaft „Junge Kleintierzüchter “

Leider mußte die Arbeitsgemeinschaft 2019 aus organisatorischen und personellen Gründen 2019 eingestellt werden.
Wir bedanken uns an dieser Stelle bei den Protagonisten unseres Vereins den Zuchtfreunden Werner Steinau und Manfred Claus für die jahrelange Arbeit.
Wegen der Einmaligkeit soll der nachstehende Artikel im Sinne eines Archives auf unserer Webseite fortbestehen.

                                                   Foto privat Werner Steinau

„Kaninchenstunde“ in der Astrid-Lindgren-Grundschule Mahlow

Im Herbst 2004 wurde der Schule vom örtlichen Kaninchenzuchtverein  vorgeschlagen, eine Arbeitsgemeinschaft „Junge Kleintierzüchter“ zu gründen. Der Förderverein war von der Idee angetan und sicherte uns sofort seine Unterstützung zu. Zunächst musste natürlich ein Stall gebaut werden. Unter der fachkundigen Leitung des Schulhausmeisters Michael Güttler, selbst erfahrener Kaninchenhalter, und der Mithilfe einiger Mahlower Kaninchenzüchter entstand in kurzer Zeit  ein ansehnlicher Stall mit inzwischen 14 Einzelbuchten sowie Lagerkapazität für Futter, Heu und Stroh. Bald konnten sich die ersten Zuchttiere, Lohkaninchen, havannafarbig, für diese Rasse hatten sich die Schüler entschieden, in ihrer neuen Behausung wohlfühlen. Die Leitung der Arbeitsgemeinschaft  liegt seit dem Beginn in den Händen der engagierten Lehrerin Monika Wienecke. Tiere müssen bekanntlich an 365 Tagen im Jahr versorgt werden, auch in den Ferien. Bisher haben Fütterung und Stallreinigung gut geklappt. Sie werden ausschließlich von den AG-Teilnehmern  durchgeführt. Hausmeister Güttler, naturgemäß häufig vor Ort, hat  den Kaninchenstall  zusätzlich in seinen Kontrollplan aufgenommen. Außer bei der ständigen Betreuung der Kaninchen treffen sich die in zwei Gruppen aufgeteilten ca. 40 AG – Teilnehmer, Schüler der 3. – 6. Klasse, einmal pro Woche jeweils am Donnerstag von 14.00 – 15.00 Uhr. Die Arbeitsgemeinschaft ist inzwischen ein Renner bei den Schülern. Zweitklässler sehnen u. a. deshalb ihre Versetzung in die nächste Klasse herbei, um an der AG teilnehmen zu können. Die Älteren würden am liebsten nach der 5. Klasse weitermachen. Mit der Kaninchenzucht verbundene, zum Teil unangenehme Pflichten (Ausmisten) werden gern in Kauf genommen. Die Kinder wissen, dass ein Haustier völlig abhängig von „seinen Menschen“ ist und entwickeln schon nach kurzer Zeit ein Verantwortungsgefühl! 

Tierhaltung ist in vielen Familien nur begrenzt oder gar nicht möglich. Das ist offensichtlich die Erklärung für den großen Zulauf. Die Kinder erleben mit dem Nestbau die Geburtsvorbereitungen der Häsin, Begutachten die frisch geworfenen Jungtiere und sehen sie heranwachsen. Sie erfahren etwas über die Rasse ihrer Kaninchen, die individuelle Kennzeichnung und das System der Registrierung (Ohrtätowierung). Besondere Freude bereitet das Training für das Kaninhop, ein Wettbewerb, der aus Skandinavien stammt. Speziell  dafür geeignete Tiere bekommen ein Geschirr mit Leine angelegt und lernen mit großem Eifer einen ihrer Größe angepassten Hindernisparcours zu bewältigen. Anfangserfolge konnten bereits auf der Kaninchenausstellung und dem Sommerfest der Schule bestaunt werden.

Auch in der Zucht kann die Arbeitsgemeinschaft schon größere Erfolge vermelden. Der größte Erfolg gelang der AG im August  2015 auf der Jungtierschau des Kreisverbandes Berlin u. Umgebung. Die hohe Bewertung von 32,25 Punkten reichte nicht nur zum Gewinn des Kreismeistertitels. Mit ihrer Rasse, Lohkaninchen havannafarbig, konnte auch der Jugendwanderpokal errungen werden.

Bei jedem Treffen kann man beobachten, mit welcher Inbrunst sich die Kinder mit den Tieren beschäftigen. Nach kurzen Anfangsschwierigkeiten (Kaninchen wissen sich bei unsachgemäßen Transportgriffen durch Kratzen und Beißen zu wehren) klappt das Halten und Tragen der Tiere gut. Kinder und Kaninchen genießen die wöchentliche Stunde im Freien. Selbst der in diesem Jahr besonders kalte Winter konnte die Freude nicht trüben. Die „Kaninchenstunde“ wurde einfach In einem Klassenraum verlegt. Um eine Beschädigung zu vermeiden und den Tieren einen festen Halt zu ermöglichen, wurden die Tische mit Teppichfliesen belegt. So konnte das fröhliche Miteinander fortsetzt werden. Die Kinder, die in der Regel viel Fantasie besitzen, kamen auf die Idee, ihre Lieblinge zu verkleiden, bauten ihnen Nester aus Jacken oder ließen sie auf dem Boden auf Endeckungsreise gehen. Da sich in dem Klassenraum ein Klavier befand, lieferten einige Kinder Proben ihres bereits erstaunlichen Könnens ab und trugen so mit ihrem Spiel zu der außergewöhnlichen „Kaninchenstunde“ bei. Nach dieser Schilderung kann man sich gut vorstellen, dass das wöchentliche Treffen nicht nur den Kindern sondern auch dem Autor Freude bereitet.

Werner Steinau Öffentlichkeitsreferent

Kleintierzüchterverein Mahlow und Umgebung.